Warum Nachfolge so wichtig ist

Warum Nachfolge so wichtig ist

Zu den Lieblingsgeschichten meiner Eltern gehört die über meinen ersten Evangelisationsversuch: den Kindern im Schulbus das Lied „Jesus Loves Me“ (Jesus liebt mich) beizubringen. Ich hatte offenbar herausgefunden, dass einer meiner Freundinnen Jesus nicht kannte und so brachte ich ihr das Lied bei und trug ihr auf, es ihrerseits ihren Eltern beizubringen. Ich war überzeugt, dass sie alle spätestens nächste Woche Christen sein würden.

Nun, ich hoffe, dass ich mich seit diesen frühen Kindertagen weiterentwickelt habe, aber ich fürchte, an meiner Art, das Evangelium weiterzugeben, hat sich nicht allzu viel geändert: das Wesentliche erzählen, das Beste hoffen und an meiner Haltestelle aussteigen. Möglicherweise fördern auch viele unserer Gemeinden unabsichtlich diesen Ansatz. Wir klammern uns allzu häufig an Zahlen: wie viele Bekehrungen, wie oft das Evangelium geteilt wurde, wie viele Taufen. Dabei können wir unsere Verantwortung darauf beschränken, die Wahrheit des Evangeliums weiterzusagen und es den Leuten selbst zu überlassen, hinter den Rest zu kommen.

Auf der ungewöhnlichen Rückkehr nach Antiochien in Apostelgeschichte 14 zeigen und Paulus und Barnabas einen völlig neuen Blickwinkel auf Evangelisation. Nach der erfolgreichen Derbe-Reise machen sie sich auf den Weg zurück nach Antiochien. Anstatt die näherliegende Route von Derbe über Syrien zu nehmen, reisen sie auf dem exakt gleichen Weg zurück, den sie gekommen waren, über Lystra und Ikonion. Sie hatten die gute Nachricht dort nicht einmalig verbreitet und die Städte danach von ihrer Liste gestrichen. Sie kehrten zurück und „stärkten und ermutigten die Gläubigen, am Glauben festzuhalten, und erklärten ihnen noch einmal, dass wir alle durch viele Bedrängnisse in das Reich Gottes kommen müssen“ (14,22). Sie ließen die junge Gemeinde nicht ohne starke Leiter oder gute Lehre zurück; sie besuchten sie, um Älteste zu ernennen, von denen sie sicher waren, dass Gott durch sie Seine Kirche versorgen würde (14,23).

Was Paulus und Barnabas hier taten, zeigt selbst denen von uns etwas Wichtiges, die niemals hunderte von Kilometern reisen werden, um das Evangelium zu verkünden. Sie zeigen uns, wie wichtig Nachfolge ist. Sie vertrauten darauf, dass diese jungen Christen, in denen der Heilige Geist wohnte, bewahrt und geheiligt von Gott sein würden. Und sie erkannten, dass sie ein Teil dieser Entwicklung waren. Sie glaubten nicht, dass alles an ihnen hinge, sondern beteten und fasteten und dabei fragten sie Gott, was ihre Rolle dabei wäre. Sie wussten, wie wichtig Ermutigung, Lehre und Wegweisung für die jungen Gläubigen ist, und sie übernahmen diese Aufgabe treu und beließen es nicht mit dem Anfang.

Wen hat Gott in dein Leben gestellt, dass du sie oder ihn begleitest? Paulus‘ und Barnabas‘ Wirken mag uns beeindrucken, aber wahrscheinlich war es weitaus mondäner, als wir uns das vorstellen. Tagelang waren sie unterwegs von A nach B. Und wenn sie die jungen Gemeinden ermutigten, taten sie das nicht immer durch flammende oder dogmatische Reden, sondern vielleicht bei ganz alltäglichen Gesprächen, kleinen Hilfsdiensten oder der spontanen Gelegenheit, auf das Reich Gottes hinzuweisen. Möglicherweise erkennen wir die Gelegenheiten vor unseren Augen nicht, das Reich Gottes kundzutun, das Evangelium zu verbreiten und das Leben der Menschen zu verändern. Und anstatt uns der nächsten Aufgabe zuzuwenden – der nächsten Stadt, Mission oder Person – sollten wir vielleicht zurückgehen.

Zurückgehen zu den Menschen, die deine Anleitung und Liebe benötigen. Zurück in die Gemeinden, die deine Anwesenheit brauchen. Zurück an Orte, wo dein Dienst gebraucht wird. Unser Rückweg ist weder schnell noch einfach – frag Paulus und Barnabas, nachdem sie alle diese Städte auf ihrer Rückreise abgeklappert hatten – aber häufig lohnt es sich.

Kaitlyn

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