Selbst im Warten
Gottes großer Plan der Erlösung wurde durch die Ankündigung der Geburt Jesu Christi, des versprochenen Messias‘, eingeläutet. Anstatt eine Frau mit Macht und Ansehen als Mutter Seines Sohnes auszuwählen, entschied sich Gott für eine treue, junge Frau. Außer, dass Maria verlobt war, wissen wir nicht viel über sie und ihre Umstände. Sie muss ungefähr dreizehn Jahre alt gewesen sein und einem Mann namens Josef versprochen worden sein.
Maria wurde durch den Heiligen Geist schwanger. Sie war noch Jungfrau und noch nicht mit Josef verheiratet. Das jüdische Gesetz sah damals vor, dass Frauen, die unehelich schwanger wurden, zur Strafe gesteinigt wurden. Maria wusste aber, dass ihre Schwangerschaft von Gott kam und so war sie bereit, das zu tun, was Gott für sie vorgesehen hatte.
Gott hatte für Maria eine besondere Art der Versorgung in dieser Zeit vorgesehen. Ihre Cousine Elisabeth war ebenfalls unerwartet schwanger geworden, denn sie war schon lange nicht mehr im gebärfähigen Alter. Beide Frauen erlebten ihr ganz persönliches Wunder, das sie miteinander teilen konnten. Elisabeths Schwangerschaft war eine persönliche Versorgung Gottes, die ihr selbst, aber auch Maria diente. Gott hatte Maria eine enge Freundin geschenkt, mit der sie ihre Freude, ihre Sorgen und vieles mehr teilen konnte. Gott brachte durch Maria Seinen Plan der Erlösung voran und kümmerte sich gleichzeitig um Marias persönliche Bedürfnisse.
Marias Lobeshymne können wir in Lukas 1 nachlesen. Sie wusste nicht, wie ihr Umfeld auf die Schwangerschaft reagieren würde und dennoch war sie sicher, dass Gott am Werk war. Sie würde die Mutter des langersehnten Christi sein, des Messias‘ – derjenige, der Sein Volk von ihren Sünden befreien würde. Das Geschenk, das Gott ihr gab, war weitaus größer als jede Schande, die sie durch ihr Umfeld erleben könnte.
So wie Hanna in ihrem Lobgesang in 1. Samuel 2 konzentriert sich auch Maria auf die Erlösung, Heiligkeit und Macht Gottes. Beide Frauen preisen Gott für die Erlösung der Bedürftigen und Armen und die Versorgung Seines Volkes. Jesus würde bei Seinem ersten Kommen keine weltlichen Königreiche zerstören, dafür aber die Macht der Sünde und des Todes. Maria konnte Gott verherrlichen, obwohl sie erst noch auf die Erfüllung Seiner Versprechen warten musste.
Maria bringt durch ihre Hymne ihren Glauben an die Souveränität, Autorität und Güte Gottes zum Ausdruck. Ihr Glaube soll uns ermutigen, Gott trotz unserer Umstände anzubeten. Sein Wille und Seine Absichten sind weitaus größer, als wir es uns jemals vorstellen könnten.
Melissa