Für immer und ewig Liebe
Die Weihnachtszeit kann das Beste in den Menschen hervorbringen, indem wir an andere denken, Geschenke machen und versuchen, Menschen zu helfen, die einsam oder benachteiligt sind. Es kann aber auch die Zeit des Jahres sein, in der die schlimmsten Seiten zum Vorschein kommen, wenn sich z.B. Eltern um das letzte und beliebteste „Spielzeug des Jahres“ streiten, wenn Streit um Parkplätze ausbricht oder beim Familientreffen und Frust und Enttäuschung aufkommen.
An Weihnachten droht unser Geduldsfaden manchmal zu reißen. Wir wollen, dass unsere Kinder sich benehmen, wenn wir Verwandte besuchen. Wir wollen unsere Einkäufe so schnell wie möglich erledigen. Und wir hätten gerne ein schönes Foto von unserer ganzen Familie – auf dem alle lächeln und gleichzeitig in die Kamera schauen!
Diesen Blogeintrag zu schreiben, ist für mich eine richtige Herausforderung, da fehlende Geduld eine Schwäche von mir ist. Ich bete oft um mehr Geduld. Ich bin sogar mit mir selbst als Christin ungeduldig, will eilig in meinem Glauben reifer werden, anstatt die Jahre des treuen Glaubensgehorsams gegenüber dem Herrn durch alle Höhen und Tiefen zu gehen.
Ich erkenne, dass meine Ungeduld oft daher kommt, dass ich eine überzogene Vorstellung davon habe, wie viel ich an einem Tag erledigen kann. Aber der eigentliche Kern der Sache und die eigentliche Sünde meiner Ungeduld ist der Wunsch, dass die Dinge so laufen, wie ich es will, anstatt darauf zu vertrauen, dass Gottes Weg der beste ist!
In Psalm 103 werden wir dazu ermutigt, den Herrn zu preisen, wenn wir uns an die Güte, das Mitgefühl, die Barmherzigkeit und die wunderbare Geduld unseres himmlischen Vaters mit uns erinnern. Das alles stammt aus Seiner großen und treuen Liebe zu uns. Gottes Liebe hört nie auf, sie gibt nie auf, wird nie gebrochen und währt immer und ewig!
Gott gibt uns in Vers 11 ein Bild von der Weite Seiner Liebe zu uns, denn Seine beständige Liebe überragt uns wie der Himmel. Ich liebe es, in den Himmel zu schauen und die Wolken vorbeiziehen zu sehen, aber in einer klaren Nacht ist es noch spektakulärer. Wenn man sich von den Lichtern der Stadt entfernen kann, ist die Anzahl der Sterne wirklich atemberaubend. Sie erinnert uns daran, wie groß die Schöpfung ist. Es ist ein Bild dafür, wie Gottes beständige Liebe zu uns allumfassend ist und uns überragt. Erstaunlich!
Zum Glück geht der Herr nicht so mit uns um, wie wir es unseren Sünden nach verdienen. Stattdessen werden wir aufgrund des Gehorsams Christi, der in diese Welt kam und am Kreuz stellvertretend für uns starb, aus der Tiefe gehoben. Gott krönt uns mit Seiner treuen Liebe und Seinem Erbarmen und entfernt unsere Sünden so weit wie der Osten vom Westen entfernt ist – das ist unermesslich weit! Welch große Barmherzigkeit!
Es ist nicht so, dass Gott nicht wüsste, wie schlecht wir sind. Er kennt uns ganz genau. Es ist nicht einmal so, dass Er vor unseren Sünden die Augen verschließt. Er sieht alles. Er könnte zornig bleiben und uns anklagen und uns von Seiner heiligen Gegenwart fernhalten. Aber Er entscheidet sich für Liebe, Barmherzigkeit und Mitgefühl – Er bezahlt die Schuld für unsere Sünde und hat Geduld mit uns, auch wenn wir immer wieder fallen. Daran muss ich erinnert werden, wenn meine Geduld mit meiner Sündhaftigkeit erschöpft ist!
Das ist jedoch keine Entschuldigung für uns, weiter zu sündigen und zu denken, dass der Herr geduldig sein und uns vergeben wird, also was macht das schon aus? (Siehe Römer 6,1-11). Als Christen sind wir mit Christus verbunden! Der Heilige Geist öffnet uns sanft die Augen, damit wir unsere Sünde erkennen, und Gottes wunderbare Liebe zu uns verwandelt uns, sodass sich das Verlangen unseres Herzens verändert. Wir wollen Seinen Bund der Liebe halten und Seinen Geboten gehorchen – wir wollen mächtige Krieger Gottes sein! Dadurch heben wir uns in der Welt ab, weisen andere auf die Quelle von allem hin und geben dem Herrn die Ehre. Der Unterschied ist offensichtlich und schön.
Wenn wir uns an die große Liebe, Barmherzigkeit und Geduld erinnern, die Gott uns erwiesen hat, dann werden wir befähigt, dies der Welt um uns herum zu vermitteln. Mögen wir uns diese Weihnachten, während wir hierhin und dorthin eilen, etwas Zeit nehmen, um die Liebe, die Barmherzigkeit und die Geduld des Herrn an diejenigen weiterzugeben, mit denen wir zusammen sind und denen wir auf dem Weg begegnen.
Julie