Ewigkeitsperspektive
Ich wuchs in einer christlichen Familie auf und lernte christliche Glaubenswahrheiten dadurch von klein auf kennen. Eine dieser Lehren ist die Anbetung Gottes. Ich habe das immer als eine Art dankbare Haltung gegenüber Gott verstanden, die während eines Gebets oder eines Gottesdienstes zum Ausdruck kommt. Aber in letzter Zeit erlebe ich einen viel intensiveren Lobpreis, als ich ihn je zuvor erlebt habe. Das hat mir gezeigt, dass ich Gott mit meinem Verstand anbeten oder dass Lobpreis aus meinem Herzen strömen kann.
Letzten Sommer war ich ziemlich müde und erschöpft. Arbeit, Familie, Kinderbetreuung und ein Umzug haben mich viel Kraft gekostet. Ich fühlte mich sowohl körperlich als auch geistig erschöpft. Ich brauchte dringend Zeit für mich und für Gott. Mein Mann ermutigte mich, für ein ruhiges Wochenende wegzufahren und mich auszuruhen. Ich verbrachte dieses Wochenende an einem herrlichen Ort in der Natur, weit weg von der Stadt. Während meines Aufenthalts dort ging ich jeden Tag am See spazieren.
Bei einem der Spaziergänge dachte ich darüber nach, wie es wäre eine Gruppe von, mir bis dahin unbekannten, Frauen mit Bibelarbeiten von Am Herzen Gottes bekanntzumachen. Ich wusste, dass ich ihnen dann von mir erzählen musste, meine Lebensgeschichte und warum ich mich mit ihnen treffen wollte. In Gedanken begann ich also, meine Lebensgeschichte zu erzählen. Ich begann die Geschichte mit meinem Großvater, er war der erste gläubige Christ in unserer Familie. Ich dachte darüber nach, wie Gott durch sein Leben Generationen unserer Familie berührt und verändert hat.
Als ich meine Lebensgeschichte im Geiste durchlebte, blickte ich aus einer Langzeitperspektive darauf und erkannte, wie wunderbar ich vom Herrn von Situation zu Situation geführt wurde, um Ihm näher zu kommen. Ich begriff, wie manche Umstände und Situationen zusammenhingen, wie eine Sache zur anderen führte. Ich sah wie oft ich von Ihm aufgerichtet, getragen, begleitet, ermutigt, gesegnet und belohnt worden war. Wie viele Versprechen sich erfüllt haben. Wie oft ich vor schrecklichen Dingen bewahrt, wie reich ich beschenkt worden bin.
Obwohl mein Verstand das alles davor auch schon wusste, sah ich mit einem Mal alles und es erschütterte mich. Die unermessliche Güte Gottes. Unglaubliche Liebe. Unendliche Barmherzigkeit. Tränen stiegen mir in die Augen und Lobpreis erfüllte mein Herz. Ich vermochte die Worte kaum auszusprechen, aber mein Herz verherrlichte Ihn und betete Ihn an.
Dieses Erlebnis hat mir gezeigt, wie wichtig es für mich ist, mein Leben aus Gottes Perspektive zu betrachten – aus einer Ewigkeitsperspektive. Wie wichtig es ist, Ihn zu bitten, mir zu zeigen, was Er für mich getan hat. Es hat mich dazu gebracht, Ihn nicht mehr nur mit meinem Verstand und in meinen Gedanken zu ehren, sondern Lob zu erfahren, das aus meinem Herzen strömt.
Wenn ich zurückschaue und sehe, was Gott für mich getan hat, wie oft Er zu mir hinabgekommen ist, wie Er mich aus dem Staub herausgeholt hat, und wie Er alle Seine Versprechen hält (Psalm 113,6-7), dann bin ich mir sicher, dass Er dies auch weiterhin tun wird. Gott wird auch weiterhin an meiner Seite sein und Seine Verheißungen erfüllen.
Morta